„Sympathische und starke Gemeinschaft“ – AVIA racings Neuzugänge im großen Interview


Das AVIA racing team verstärkt sich zur kommenden Saison mit vier neuen Fahrer/innen. Wir haben mit dem Sportlichen Leiter Marius Samson und den neuen Teammitgliedern Anne Bauer, Kilian Freienstein, Florian Schmitz und Stefan Wahner über ihre Ziele für 2024 gesprochen

AVIA: Marius, Ihr hattet 2023 ein aus sportlicher Sicht phänomenales Jahr mit der Titelverteidigung bei Rad am Ring, zwei Siegen auf der Rundstrecke, zahlreichen Podien und dem dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft Kriterium. 2024 wollt Ihr an diese Erfolge anknüpfen. Für die kommende Saison verstärkt Ihr Euch personell. Wie kommt es dazu?

Marius: Ja, das Jahr war einfach unglaublich. Wenn mich nicht alles täuscht, ist es auch das beste Jahr unserer Teamgeschichte hinsichtlich Podien und Siege. Auch dem  neu gegründeten Frauenteam sind viele Erfolge gelungen mit mehreren Podien und natürlich dem Sieg bei Rad am Ring. 2024 wird es darum gehen, an diese Erfolge anzuknüpfen. Hierfür wollen wir im Winter die Weichen stellen. Leider müssen wir im Männerteam die Abgänge zweier Leistungsträger kompensieren. Wir wünschen Julius und Tobias alles Gute in ihren neuen Teams. Gleichzeitig bin ich guter Dinge, dass wir mit den Neuzugängen die Qualität des Kaders aufrechterhalten können. Mit Anne, Florian, Kilian und Stefan können wir gleich vier Talente aus unserer Region für das nächste Jahr im Team begrüßen.

AVIA: Welche Ziele habt Ihr Euch für das kommende Jahr gesetzt?

Marius: Ziel Nummer eins für die Frauen wie auch die Männer ist die Titelverteidigung bei Rad am Ring. Außerdem möchten wir uns an der Spitze der Klassements festsetzen und weiter regelmäßig Siege und Podien einfahren. 

AVIA: Anne, Florian, Kilian und Stefan, ihr seid neu dabei. Bitte stellt euch kurz vor: Wo kommt ihr her und was macht ihr, wenn ihr nicht im Sattel sitzt?

Anne: Ich bin Anne, 30 Jahre jung und wohne in Koblenz. Die meiste Zeit des Tages optimiere ich die Bike Guards von Canyon, wo ich als Verpackungsingenieurin tätig bin. In dem seltenen Fall, dass ich mal nicht auf dem Rad sitze, sitze ich im Kajak oder in der CrossFit Box. Ansonsten liebe ich es, zu backen oder zu lesen. Und die Freunde kommen natürlich auch nicht zu kurz.

Kilian: Ich bin Kilian, knackige 29 und hauptberuflich Gastgeber. Bei dem Cateringunternehmen EarlyTaste plane und leite ich Veranstaltungen aller Art mit meinen Kolleg/innen. Nach der Arbeit sitze ich sehr gerne auf dem Rad und genieße Zeit mit Freunden. Aktuell tanze ich dazu gerne mit meiner Freundin.

Florian: Ich bin Flo, 29 Jahre alt und lebe in Köln. Dort studiere ich zurzeit noch Lehramt Sonderpädagogik und schreibe meine Masterarbeit. Wenn ich nicht im Sattel sitze - was laut einigen nur selten ist -, verbringe ich meine freie Freizeit mit Freunden. Wir gehen zum Skeeball, Tischtennis oder haben ne gute Zeit. 

Stefan: Ich bin Stefan, Spitzname “Sören” (warum weiß ich leider auch nicht), 26 Jahre alt, komme gebürtig aus Gießen und lebe seit einem Jahr in Mainz. Ich mache aktuell meinen Master in Biomedizin und arbeite nebenher in einem Pharmaunternehmen. Neben dem Radsport begeistere ich mich auch noch für andere Sportarten wie Rudern, Laufen oder Beachvolleyball. In der Offseason genieße ich auch gerne kulturelle Angebote wie die regionalen Verköstigungen Rheinhessens in Form von Hopfenkaltschalen und Schoppen bei einem geselligen Beisammensein auf dem Mainzer Marktfrühstück. 

AVIA: Anne, wie bist Du auf das Frauenteam aufmerksam geworden und wie kam der Kontakt zustande?

Anne: Bei meiner Suche nach einem Radverein habe ich Kathi Eggers vom Team kennengelernt, mit der ich dann öfters zusammen trainiert habe. Im Winter habe ich selbst Mädels-Gravelausfahrten angeboten und darüber Kim Wilmes getroffen. Mit ihr habe ich dann auch ein paar Mal trainiert und wir sind zusammen zu Rennen gefahren. Ich habe mich dann sehr gefreut, als sie mich gefragt hat, ob ich dem Team beitreten möchte.

AVIA: Was hat Dich überzeugt, dich unserem Team anzuschließen und was erhoffst Du Dir von der kommenden Saison – sowohl für das Team als auch für dich selbst?

Anne: Mich hat überzeugt, dass das Team Amateurinnen und Rennsport-Anfängerinnen wie mir ein Zuhause bietet. Leider ist der Frauenradrennsport nur sehr dünn besetzt, sodass es zumindest hier in der Gegend unmöglich ist, einen Verein mit mehr als zwei Frauen zu finden, die auch Kriterien fahren. Ich hoffe, viel zu lernen und den starken Fahrerinnen im Team zu Erfolgen verhelfen zu können. Aber besonders freue ich mich auf eine coole Gemeinschaft, die gemeinsam Spaß am Rennen fahren hat.

AVIA: Welche Erfahrungen hast Du bisher im Radsport gesammelt und wie würdest Du Deine Fähigkeiten und Stärken beschreiben?

Anne: Ich habe schon recht lange bei Triathlon-Rennen mitgemacht, wo man leider immer nur für sich alleine fahren durfte. Deswegen habe ich mich vor zwei Jahren zu meinen ersten Hobbyrennen angemeldet. Denn eine meiner Stärken (oder was ich zumindest sehr gerne mache) ist das Windschattenfahren. Durch meine Furchtlosigkeit kann ich gut Windschatten und bergab fahren. Außerdem habe ich einen ganz guten Antritt, wie ich in meinen ersten Lizenzrennen auf der Straße dieses Jahr festgestellt habe.

AVIA: Kilian und Florian, ihr kommt beide aus Köln und verstärkt damit unsere Domstadt-Fraktion. Wie und wann seid ihr zum Radsport gekommen und was fasziniert euch daran?

Kilian: Ich bin damals im Studium zum Radfahren gekommen, als ich ein Rad für die Stadt brauchte und mir ein Fixed Gear aus alten Teilen zusammengebaut habe. Als mich dann ein Freund auf die Albert-Richter-Bahn mitgenommen hat, war mir klar, dass Geschwindigkeit viel Spaß macht. Das Schöne am Radfahren ist die Community und wie schnell man mit neuen Leuten in Kontakt kommen kann. Und die meisten Freundschaften, die über das Radfahren kommen, bleiben bestehen, auch wenn manche das Rad an den Nagel hängen. So richtig trainiert habe ich das erste Mal in Corona, da ich davor nie alleine auf dem Rad saß.

Florian: Ich bin 2022 richtig zum Radsport gekommen. Aber 2019 habe ich mir mein erstes richtiges Rennrad gekauft und den Sport so langsam kennengelernt. Am liebsten mag ich die Flexibilität und Vielseitigkeit, die der Sport bietet. Und man ist sehr viel draußen, ob allein oder mit anderen - was zählt, ist die gute Zeit, die man hat. 

AVIA: Welche Erwartungen hast Du an die kommende Saison und Dich selbst, Florian?

Florian: Ich will mich weiter verbessern und dazulernen. Ich erwarte durch die Zugehörigkeit zum Team, einen besseren Überblick im Rennen zu bekommen und mich so verbessern zu können, um endlich mal auf dem Podium zu landen. 

AVIA: Kilian, Du hast das Team in diesem Jahr bereits bei Rad am Ring unterstützt. Wie waren dort deine Eindrücke?

Kilian: Die Offenheit aller hat mich echt beeindruckt. Der Teamgeist war sofort zu spüren und ich habe mich sehr schnell wohlgefühlt. Die gute Organisation, gepaart mit dem Spaß an der Sache, hat das Wochenende zu einem absoluten Highlight gemacht.

AVIA: Marius hat es schon skizziert. Die Titelverteidigung bei Rad am Ring 2024 ist eines der Ziele für das kommende Jahr. Wie wirst du dich auf das 24h-Rennen vorbereiten, nachdem du 2023 dort mit dem Team schon so erfolgreich warst?

Kilian: Neben vernünftig geplanten Trainingseinheiten und einer Ruhephase vor dem Rennen werde ich auf jeden Fall mit der Verpflegung experimentieren. Die ungewöhnliche Versorgung im Rennen war ich nicht gewohnt, das hat das Rennen schwerer gemacht als erwartet. 

AVIA: Das ist sicherlich auch für die Rundstrecke und Kriterien ein großer Vorteil. Was war Dein bisher größter Erfolg im Radsport?

Kilian: Auf der Straße bin ich 2022 in Steinfurt Zweiter geworden. 2023 war dann die Umgewöhnung zum Elitefeld sehr groß, aber nachdem ich wieder abgestiegen bin, konnte ich ziemlich konstant in die Top10 fahren.

AVIA: Stefan, Du kommst aus Gießen und wohnst in Mainz. Wie bist Du das erste Mal auf das AVIA racing team aufmerksam geworden?

Stefan: Durch das auffällige rote Trikotdesign war mir das AVIA racing team schon seit 2018 aus dem Fahrerfeld bekannt. Richtig aufmerksam auf das Team wurde ich 2022 bei einem Kriterium meines Heimatvereins in Gießen, wo ich hinter Fynn Zweiter geworden bin. Mich hat das geschlossene Auftreten und der Teamspirit, der Fynn zum Sieg verhalf, beeindruckt. 

AVIA: Was begeistert dich am meisten am Radfahren und wie bereitest du dich auf Rennen oder Wettkämpfe vor?

Ich denke in erster Linie ist es wie für andere das Motorradfahren: Kurvengeschwindigkeit, das Gefühl von Unabhängigkeit, die Natur und schöne Landschaften erkunden oder auch einfach, um den Kopf frei zu bekommen. Wettkämpfe verleihen dem Ganzen dann einen gewissen Nervenkitzel. Die Vorbereitung hatte ich bisher unspektakulär gehalten, ein paar Intervalle, mehr nicht.

AVIA: Gibt es bestimmte Rennstrecken oder -events, auf die du dich besonders freust? Warum?

Stefan: Nein eigentlich nicht, wobei ich mich auf alle Kurse freue, die Rechtskurven haben, die fahre ich besser.

AVIA: Welche anderen Hobbys oder Interessen hast du neben dem Radfahren? Profitierst Du davon als Radfahrer?

Stefan: Ich habe im Alter von 6 Jahren mit dem Rudersport begonnen und bin mit 14 Jahren zum Leistungssport übergegangen. Nach dem Abitur kam  dann der Wechsel zum Radsport. Ich denke, durch das intensive Training vom Rudern habe ich eine gewisse Power in den Radsport mitgebracht, wie es auch schon andere (Ex-)Ruderprofis wie Jason Osborne oder Hamish Bond gezeigt haben. Ansonsten gehe ich im Winter gerne laufen oder trainiere auf dem Ruderergometer (bin nicht so der Indoor cycling Typ). Im Sommer dann auch gerne mal eine Runde Beachvolleyball mit  Kommilitonen. 

AVIA: Florian, wie würdest Du Dich als Fahrertyp beschreiben und was war Deine härteste Herausforderung im Radsport?

Florian: Gute Frage! Ich höre immer wieder von anderen, ich wäre ein guter Windschattenspender, wenn das ein Fahrertyp ist. Ich glaub die härteste Herausforderung war, damit anzufangen und über den eigenen Schatten zu springen. 

AVIA: Wie viel trainierst du eigentlich so pro Woche?

Florian: Ich trainiere nicht wirklich. Ich fahre nur Rad, aber dann so circa 400 km in der Woche. 

AVIA: Was muss ein gutes Team ausmachen, damit ihr euch dort wohlfühlt?

Kilian: Schlechte Witze und Sympathie sind ein guter Anfang. Zu merken, dass die anderen über ihren Teller hinwegsehen, um gemeinsam etwas zu schaffen, ist dann das, was mir wirklich ein gutes Gefühl gibt und motiviert.

Anne: Eine starke Gemeinschaft ist mir wichtig, dass man sich gegenseitig unterstützt, egal wie klein oder groß der Moment für den Einzelnen ist. Und, dass man neben dem Wettkampfgedanken nicht den Spaß an der Sache verliert.

Florian: Ich denke, jeder sollte so aufgenommen werden, wie er oder sie ist. Gemeinsam zu lachen und Spaß zu haben, ist auch wichtig, denn im Endeffekt geht es ja um den Spaß an der ganzen Sache. 

AVIA: Vielen Dank! Wir wünschen Euch schon jetzt viel Erfolg für die kommende Saison, die Vorbereitung im Winter und freuen uns auf ein weiteres Interview, wenn Ihr die ersten Rennen gefahren seid.

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Anne Bauer (Copyright: Chris Klasen)

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